Ohne Trump: USA erinnern an früheren Vizepräsidenten Cheney
Mit einer Trauerfeier in Washington haben zahlreiche US-Vertreter Abschied von dem früheren Vizepräsidenten Dick Cheney genommen. Der ehemalige US-Präsident George W. Bush sagte am Donnerstag vor mehr als tausend Gästen in der Nationalen Kathedrale, Cheney habe als sein Stellvertreter alles geleistet, was ein Präsident erwarten könne. Präsident Donald Trump war nach Angaben des Weißen Hauses nicht eingeladen.
Bush betonte, Cheney sei "so fokussiert und so fähig" gewesen und habe dadurch die Standards der Menschen um ihn herum gehoben. An der Zeremonie nahmen Vertreter der regierenden Republikaner wie auch der oppositionellen Demokraten teil - so etwa Trumps Vorgänger Joe Biden, der am Donnerstag seinen 83. Geburtstag feierte. Unter den Trauergästen waren zudem vier frühere Vizepräsidenten, darunter Kamala Harris und Mike Pence. Nach der Zeremonie war die Beisetzung geplant.
Cheney war am 4. November im Alter von 84 Jahren gestorben. Er war von 2001 bis 2009 Stellvertreter Bushs. Der Republikaner Cheney hatte Trump einmal als "Bedrohung für die Republik" bezeichnet und rief im vergangenen Jahr zur Wahl der Demokratin Harris auf. Trump kondolierte der Familie von Cheney nach dessen Tod anders als üblich nicht.
Trump hatte Cheney in der Vergangenheit als "König endloser, sinnloser Kriege" kritisiert. Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 galt der Vizepräsident als treibende Kraft hinter dem "Krieg gegen den Terror" und dem Militäreinsatz in Afghanistan. Auch beim US-Einmarsch in den Irak 2003 spielte der "Falke" Cheney eine entscheidende Rolle. Seine Behauptung, der irakische Machthaber Saddam Hussein verfüge über Massenvernichtungswaffen, gilt heute als widerlegt.
T.Murray--NG