

Kanzler Merz fordert "schnelles" Verhandlungsergebnis der EU mit USA
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat von der EU Tempo bei den Verhandlungen mit den USA im Zollstreit gefordert. "Da muss jetzt ein schnelles Ergebnis mit den Vereinigten Staaten von Amerika erzielt werden", sage Merz am Donnerstag bei einer Bankentagung in Berlin. "Lieber schnell und einfach als langwierig und kompliziert und über Monate noch im Verhandlungsstatus."
Es gehe nicht um ein "in allen Details ausverhandeltes umfassendes Handelsabkommen", führte Merz aus. Es gehe um "die schnelle Beilegung eines Zollstreits", der "die Schlüsselindustrie unseres Landes" bedrohe. Namentlich nannte er die chemische und pharmazeutische Industrie, den Maschinenbau und die Automobilindustrie.
EU-Handelskommissar Maros Sefcovic sollte am Donnerstag knapp eine Woche vor Ablauf einer von US-Präsident Donald Trump gesetzten Frist im Zollstreit in Washington weitere Verhandlungen führen. Geplant waren Gespräche mit US-Handelsminister Howard Lutnick und dem Handelsbeauftragten Jamieson Greer. Erste Entwürfe für eine grundsätzliche Vereinbarung liegen nach Aussage des EU-Kommissars schon vor.
Trump droht der EU mit Zoll-Aufschlägen von 50 Prozent, wenn sie sich nicht bis zum 9. Juli mit den USA einigt. Das wäre das Fünffache der derzeit gültigen zehn Prozent - dieser von Trump eingeführte Basiszollsatz für die meisten Waren ist ebenfalls bereits deutlich höher als das vorherige Zollniveau. Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) warnte sowohl vor einer Eskalation des Handelskonflikts als auch einer vorschnellen Einigung.
W.P.Walsh--NG