Bach ermuntert DOSB bei Olympia-Bewerbung: "Packen Sie es an!"
Der frühere IOC-Präsident Thomas Bach hat den Deutschen Olympischen Sportbund ermutigt, mit der Olympia-Bewerbung ein "Zukunftszeichen" für das Land zu setzen. Dies sagte Bach, 2006 Gründungspräsident des deutschen Sport-Dachverbandes und bis zu seinem IOC-Aufstieg 2013 dessen Oberhaupt, am Samstag bei der DOSB-Mitgliederversammlung in Frankfurt. Als Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (bis Juni 2025) hatte sich der Fecht-Olympiasieger von 1976 oft gegenüber seiner Heimat kritisch geäußert, unter anderem mögliche Einreisebeschränkungen durch die Politik betreffend, welche die Chancen beim IOC schmälern würden.
Am Samstag im Kongresshaus Kap Europa wehte ein anderer Wind. Bach wurde von den Delegierten mit Standing Ovations und rhythmischem Klatschen gefeiert, zuvor huldigten ihm Weggefährten in einem achtminütigen Film, der mit der Texttafel "Danke, Thomas Bach" endete.
Die Olympiabewerbung könne "den deutschen Sport in seiner Relevanz stärken", sagte Bach in seiner Rede. Sie könne "ein Zeichen setzen, dass etwas Positives, Dynamisches, nach vorne blickendes in diesem Land noch möglich ist", äußerte der 71-Jährige und schloss: "Auf geht's! Packen Sie es an!"
In Frankfurt wird am Samstag über den weiteren Entscheidungsweg bei der Ermittlung des nationalen Bewerbers entschieden. Berlin, Hamburg, München und Köln/Rhein-Ruhr wollen die Spiele erstmals nach 1972 (München) wieder ins Land holen. Die Entscheidung über die deutsche Bewerberstadt bzw. -region soll bei einer außerordentlichen DOSB-Mitgliederversammlung am 26. September 2026 in Baden-Baden fallen. Wann das IOC die Sommerspiele 2036, 2040 und 2044, für die Deutschland sich bewirbt, vergeben wird, ist offen.
P.MacNair--NG