

Ukraine meldet massive russische Angriffe auf Kiew - Selenskyj fordert neue Sanktionen
Bei massiven russischen Angriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew sind in der Nacht zum Samstag nach Angaben der Ukraine mindestens 15 Menschen verletzt worden. Zwei weitere Verletzte habe es in der Region um Kiew gegeben, teilte die Polizei mit. Nach ukrainischen Armeeangaben setzte Russland bei den nächtlichen Angriffen insgesamt 14 ballistische Raketen und 250 Kampfdrohnen ein. Hauptziel der Attacken sei Kiew gewesen. Die Luftabwehr fing demnach sechs Iskander-Raketen und 245 Schahed-Drohnen ab.
Die Kiewer Stadtverwaltung berichtete von Bränden und herabgestürzten Trümmern in mehreren Teilen der Stadt.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj rief dazu auf, den Druck auf Russland zu erhöhen. Moskau könne nur durch "zusätzliche Sanktionen, die auf Schlüsselsektoren der russischen Wirtschaft abzielen", zu einer Waffenruhe bewegt werden, schrieb Selenskyj im Onlinedienst X. Russland ziehe den Krieg in die Länge. Auch der ukrainische Präsidialamtschef Andrij Jermak warf Moskau vor, alles zu tun, "um einen Waffenstillstand zu verhindern und den Krieg fortzusetzen".
Russland und die Ukraine hatten am Freitag mit einem umfassenden Austausch von Kriegsgefangenen begonnen. Beide Seiten gaben jeweils 390 Gefangene zurück. Insgesamt sollen 1000 Gefangene ausgetauscht werden, wie bei den ersten direkten russisch-ukrainischen Gesprächen seit drei Jahren in Istanbul vor einer Woche vereinbart worden war.
Russland hatte angekündigt, der Ukraine nach dem für drei Tage angesetzten bislang größten Gefangenenaustausch seit Kriegsbeginn seine Bedingungen für eine Waffenruhe mitzuteilen.
Y.Urquhart--NG