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Katholische Kirche in Deutschland bekommt neues Gremium für Bischöfe und Laien
Katholische Kirche in Deutschland bekommt neues Gremium für Bischöfe und Laien / Foto: Jan Woitas - POOL/AFP/Archiv

Katholische Kirche in Deutschland bekommt neues Gremium für Bischöfe und Laien

Die katholische Kirche in Deutschland bekommt ein neues Gremium, in dem Bischöfe und Laien zusammenarbeiten, beraten und Beschlüsse fassen sollen. Die Teilnehmenden des Synodalen Ausschusses einigten sich am Samstag bei ihrem Treffen in Fulda einstimmig auf eine Satzung für diese neue Synodalkonferenz. Junge Katholikinnen und Katholiken begrüßten dies, äußerten aber am Sonntag auch Kritik.

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Synoden sind Kirchenversammlungen, die einberufen werden, um Fragen zu beraten und zu klären und dann Entscheidungen zu treffen. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Limburger Bischof Georg Bätzing, sprach nach der Entscheidung für die Satzung von einem "großartigen Moment", der "auch ein Stück historisch" sei, wie die Bischofskonferenz mitteilte.

Eine neue Qualität "von Gemeinsinn, in einer Zeit voller Herausforderungen" sah die Präsidentin des Synodalen Wegs und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp. Sie sei sicher, dass die Neuerung vor allem deshalb zustande gekommen sei, "weil das Vertrauen zueinander in mehr als fünf Jahren auf dem Synodalen Weg gewachsen ist".

Die Sitzung des Synodalen Ausschusses der katholischen Kirche hatte am Freitag begonnen. Die Teilnehmer berieten seitdem über zentrale strukturelle und inhaltliche Richtungsentscheidungen für eine synodale Weiterentwicklung der katholischen Kirche. Die geplante Synodalkonferenz soll künftig als bundesweites Gremium dafür wirken.

In der Satzung wurde nun neben der Grundsatzentscheidung, gemeinsam zu beraten und Beschlüsse zu fassen, unter anderem die Zusammensetzung der künftigen Synodalkonferenz geregelt. Sie soll aus den 27 Diözesanbischöfen, ebenso vielen Mitgliedern des ZdK und weiteren 27 von der Synodalversammlung zu wählenden Mitgliedern bestehen.

Je zwei Mitglieder sollen der Beirat der Betroffenen von sexuellem Missbrauch in der Kirche und die Deutsche Ordensobernkonferenz, der Interessenverband der Ordensgemeinschaften, in die Konferenz entsenden.

In den nächsten Schritten muss die Satzung von der Vollversammlung der Bischofskonferenz und der Vollversammlung des ZdK angenommen werden, wie es weiter hieß. Danach werde sie dem Vatikan vorgelegt.

Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) begrüßte am Sonntag grundlegend, dass die Synodalität und die Beteiligung von Laien in Deutschland weiter gestärkt werde. Er kritisierte aber, dass "entscheidende Punkte nicht geklärt werden konnten und vorerst offenbleiben".

So habe die Vollversammlung des Synodalen Weges den Synodalen Ausschuss beauftragt, eine generationen- und geschlechtergerechte Besetzung sicherzustellen. Es sei aber keine Mehrheit für eine "wirksame Quotierung der Plätze erreicht worden". Nun solle diese Frage durch die Synodalkonferenz selbst in der Geschäftsordnung bearbeitet werden.

Der BDKJ befürchtet, dass es auch dann nur sehr wenige junge Menschen und ihre Vertreterinnen und Vertreter dort geben wird, wie der Bundesvorsitzende Volker Andres erklärte. "Das ist für junge Menschen eine große Enttäuschung." Der BDKJ begrüßte gleichzeitig ausdrücklich, dass die Rolle der Betroffenen von sexualisierter Gewalt im Vergleich zum Entwurf gestärkt wurde und diese zwei sichere Plätze in der Synodalkonferenz bekommen.

T.McGilberry--NG